Neben den aufgebauten, angeschlossenen und aktiv benutzbaren Exponaten gibt es auch noch die Vitrine, in welcher derzeit nicht einsatzbereite Geräte ausgestellt werden.
Atari 400
Atari Inc.
Produktionszeitraum: 1979-1983
Typ: Heimcomputer
Initialer Verkaufspreis: 550 USD
Generation: 8-Bit
Prozessor: MOS 6502 @ 1,77 MHz
RAM: 4 KB (ab 1981: 16 KB)
Grafik: 192x80, 16 Farben - 320x192, 2 Farben
Sound: 4 Oszillatoren & Noisemix
Primärer Massenspeicher: Kassettenlaufwerk
Ataris erste Heimcomputer sind der 400 und der 800, welche im gleichen Jahr erschienen. Der 400 galt als preisgünstiger Einstiegscomputer mit kaum Erweiterungsmöglichkeiten, verglichen zum 800.
400 und 800 sind die ersten Heimcomputer, welche ein eigenständiges, “intelligentes” Bussystem zur Ansteuerung von externen Geräten verwenden. Der sogenannte SIO-Bus ist technisch der Vorläufer des heutigen USB Standards.
Auffällig sind die Folien/Sensortastatur, sowie die ungewöhnlich zahlreichen (4x) Joystick-Ports an der Front.
Der 400 kann ab Werk nur am analogen Antenneneingang eines Fernsehgerätes betrieben werden.
Chefentwickler und Verantwortlicher für die meisten in 400 und 800 verbauten Custom-Chips ist Jay Miner, welcher später den “Amiga” entwickeln sollte.
Schneider CPC 464
Amstrad / Schneider Computer Division
Produktionszeitraum: 1984-1990
Initialer Verkaufspreis: 249 GBP (mit Grünmonitor)
Generation: 8-Bit
Prozessor: Zilog Z80A @ 4 MHz
RAM: 64 KB
Grafik: Max. 640*200, 2 Farben
Sound: 3-Kanal Noise/Wave
Primärer Massenspeicher: Magnetbandkassette
In Deutschland wurde die CPC Serie des Herstellers Amstrad von der Schneider Computer Division vertrieben.
Bei den CPCs fungiert der Monitor als Netzteil für die Zentraleinheit. Somit wird nur eine Steckdose für den Betrieb von Computer und Monitor benötigt.
Im Gehäuse ist ein Mono-Lautsprecher eingebaut, dessen Lautstärke mittels Drehregler eingestellt werden kann. Dieser Lautsprecher beherrscht nur Mono. Schließt man jedoch externe Lautsprecher an, so kann Stereo wiedergegeben werden.
Mit niedrigen Preisen zielten die CPCs auf Konkurrenten wie Commodore C64 und Sinclair ZX Spectrum. Hauptsächlich in Europa konnten respektable Erfolge eingefahren werden.
Mit über 2 Mio. verkauften Einheiten zählt der CPC464 zu den erfolgreichsten Homecomputern in Europa.
Als Betriebssystem ist Locomotive BASIC im ROM installiert, ein Basic-Interpreter, der einer der besten seiner Tage war.
Odyssey 2001
Philips
Produktionszeitraum: 1977-1978
Typ: Spielekonsole (1. Generation)
Prozessor: MM-57105 (Single Chip)
RAM: -
Grafik: 3 Farben
Sound: 1 Kanal (Beep)
Primärer Massenspeicher: -
Bei der Philips Odyssey handelt es sich um einen Lizenzbau der Magnavox Odyssey 4000. Damit steht sie in direkter Verwandtschaft zur ersten, kommerziell erfolgreich verkauften Spielekonsole,
der ersten „Magnavox Odyssey“.
Die Spiele „Tennis“, „Hockey“ und „Squash“ sind integriert und können nicht durch andere Spiele ersetzt werden. Alle Spiele sind für zwei Spieler ausgelegt.
Man kann, während des laufenden Spieles, die Spiele wechseln. Beispielsweise kann ein in „Squash“ aufgeschlagener Ball in einem „Hockey“ Spielfeld landen.
Technisch gesehen handelt es sich um ein Ein-Chip-Design. Es gibt keine CPU, keinen Arbeitsspeicher und keinen dedizierten Grafikprozessor. Spielstände können nicht gespeichert werden.
Um das Spielerlebnis optisch ansprechender zu gestalten, wurden bedruckte Folien angeboten, welche man auf die Mattscheibe des TV-Gerätes aufbringen konnte. So wurde beispielsweise ein Tennisplatz suggeriert.
Atari 800
Atari Inc.
Produktionszeitraum: 1979-1983
Typ: Heimcomputer
Initialer Verkaufspreis: 999,99 USD
Generation: 8-Bit
Prozessor: MOS 6502 @ 1,79 MHz (NTSC)
RAM: 8 KB (ab 1982: 48 KB)
Grafik: 80x192, 16 Farben, max. 320x192, 2 Farben
Sound: 4 Oszillatoren mit Noisemix
Primärer Massenspeicher: Kassettenlaufwerk
Ataris erste Heimcomputer sind der 400 und der 800, welche im gleichen Jahr erschienen. Der 800 galt als Profimaschine mit Erweiterungssteckplätzem, einem zusätzlichen ROM-Cartridge-Port und, im Gegensatz zum 400er, einer passablen Tastatur.
400 und 800 sind die ersten Heimcomputer, welche ein eigenständiges, “intelligentes” Bussystem zur Ansteuerung von externen Geräten verwenden. Der sogenannte SIO-Bus ist technisch der Vorläufer des heutigen USB Standards.
Atari platzierte den 800er auch in Schulen, um hier gegen die dort vorherrschenden Apple II und Commodore PET 2001 anzutreten. Der Erfolg der Spielekonsole VCS 2600 half hierbei der Popularität.
Dieses Modell gibt ein NTSC Signal aus, welches auf PAL Fernsehgeräten nur in monochrome dargestellt werden kann.
ZX80, ZX81
Sinclair Research / Timex Corp.
Produktionszeitraum: ZX80 1980-1981, ZX81 1981-1984
Typ: Heimcomputer
Initialer Verkaufspreis: ZX80: 99,95 GBP, ZX81: 69,95 GBP
Generation: 8-Bit
Prozessor: Zilog od. NEC Z80 @ 3,25 MHz
RAM: ZX80: 1 KB (16 KB max.), ZX81: 1 KB (max. 56KB nutzbar)
Grafik: 24x32 Zeichen (Text), 64x48 Blocks monochrome
Sound: -
Primärer Massenspeicher: Kassettenlaufwerk
Beide Modelle gehören zu den ersten Heimcomputern im Vereinigten Königreich, welche weniger als 100 Pfund gekostet haben. Beide konnte man zusammengebaut, oder als Bausatz erwerben. Letztere Variante machte die ohnehin schon günstigen Computer nochmals billiger.
Technisch gesehen konnten die ZX Computer keinen Stich gegen ihre Konkurrenz landen. Hauptverkaufsgrund war der sehr günstige Preis.
Commodore bot 1981 den VIC-20 an, mit 100 Dollar Preisnachlass, wenn man dafür seinen gebrauchten Computer abgab, wobei das Modell keine Rolle spielte. In Folge dieser Aktion kauften Kunden zunächst für 50 Dollar einen Sinclair ZX, nur um diesen für die 100 Dollar Gutschrift wieder an Commodore abzugeben.
Bei Commodore lagen rasch viele ZX80/81 Computer herum und wurden dort, der Legende nach, als Türkeile verwendet.
Die Folientastatur befindet sich nach dem Einschalten im „Command-Mode“. Drückt man beispielsweise die Taste P so erscheint sofort der Basic-Befehl „Print“. Gewöhnungssache!
Amiga 1000
Commodore Int.
Produktionszeitraum: 1985-1987
Typ: Heim- und Arbeitscomputer
Initialer Verkaufspreis (Basisgerät): 1295 USD
Generation: 16-Bit
Prozessor: Motorola 68000 @ 7,09 MHz
RAM: 256 KB (+ 256 KB obligatorisch)
Grafik: 320x256 32 Farben, max. 640x512
Sound: 4x 8-bit in 2 Stereo Kanälen
Primärer Massenspeicher: 3,5" Diskette (880 KB)
Nach seinem Weggang von Atari und einem kurzen Intermezzo bei einem Herzschrittmacher-Hersteller, gründete Jay Miner, zusammen mit einigen Weggefährten, das Unternehmen „Hi-Toro“. Sein Ziel war es, einen eigenen Heimcomputer auf Basis des Motorola 68000 Prozessors zu entwickeln.
„Hi-Toro“ klang den Inhabern jedoch zu sehr nach einer bekannten Rasenmäher-Marke und so wurde das Unternehmen in „Amiga“ umbenannt. Dies klang freundlich und brachte den Vorteil, im Telefonbuch vor Apple und Atari aufzutauchen.
Nach außen hin gab Amiga vor, Peripheriegeräte für bestehende Systeme zu produzieren. Eine Eigenentwicklung ist das „Joyboard“, welches für Balance-Spiele verwendet werden kann. Die Entwickler nutzten es auch für meditative Entspannungsübungen, indem sie sich, wie ein Guru, darauf setzten. So entstand die Software-Fehlermeldung des Amiga, die sogenannte „Guru Meditation“.
Jay Miner stellte den 68000er Prozessor eine Reihe von sogenannten Custom-Chips zur Seite; Coprozessoren, welche die Haupt-CPU entlasten. So erreicht das System bis dahin unbekannte grafische Leistungsfähigkeit.
Der A1000 verkaufte sich nicht sonderlich gut, wohingegen einer seiner Nachfolger, der A500, zum Bestseller wurde.
CBS ColecoVision
Coleco
Produktionszeitraum: 1982-1985
Initialer Verkaufspreis: 175 $
...in Kaufkraft 2022: 485 €
Generation: 2. Konsolengeneration
Prozessor: Zilog Z80
RAM: 1 KB / 16 KB VRAM
Grafik: 256x192, 16 Farben Palette
Sound: Drei Rechteckwellentöne
Primärer Massenspeicher: ROM-Module
Die 1932 gegründete „Connecticut Leather Corporation“ (CoLeCo) wurde ab den 60er Jahren zu einem erfolgreichen Spielzeughersteller.
Auch Videospiele wurden ab den 70ern ins das Portfolio aufgenommen.
Die ColecoVision wurde in Europa von CBS vertrieben.
Die Konsole ist leistungsstärker als der damalige Platzhirsch Atari 2600 und bringt Arcade-Spiele, allen voran die erste Homebrew-Version von „Donkey Kong“ (wurde mitgeliefert) deutlich besser zur Geltung.
Unter den verfügbaren Erweiterungen gibt es das damals umstrittene „Atari 2600“ Modul, welches es ermöglicht, Spiele dieser Konsole auf der ColecoVision zu spielen.
Die „Adam“-Erweiterung machte aus der Spielekonsole einen Heimcomputer.
Die ColecoVision gilt als eines der Opfer des 1983er „Videospiele Crashs“ in den USA.
Nach Produktionseinstellung 1984/5 zog sich Coleco vom Videospielemarkt zurück.
C64
Commodore
Produktionszeitraum:1982-1994
Typ: Heimcomputer
Initialer Verkaufspreis: 595 USD
Generation: 8-bit
Prozessor: MOS 6502 @ 1 MHz
RAM: 64 KB
Grafik: 320*200, 16 Farben
Sound: 3-Stimmen polyphon
Primärer Massenspeicher: Datasette / Diskettenstation
„Business is war“ (Jack Tramiel, Commodore)
Der C64 gilt bis heute als meistverkaufter Heimcomputer aller Zeiten (Guiness World Record). In 12 Jahren Produktionszeit erlebte er nur kleine Änderungen. Die Integrationsdichte der Chips wurde erhöht und das äußere Design verändert. Die Änderungen blieben so marginal, dass man von Anfang bis Ende von ein und demselben Computermodell sprechen kann.
Es wurden (je nach Quelle) 12,5 – 17 Millionen Einheiten verkauft.
Der C64 ist der Nachfolger des erfolgreichen VIC-20. Jedoch liefert der C64 mehr Arbeitsspeicher und Sprites in multicolor. Die 40-Zeichen-pro-Zeile liefernde Grafik und die speziellen Soundeigenschaften (SID-Chip) stellen ihn in direkte Konkurrenz zu Ataris XL und Amstrads CPC Serie.
Außerhalb von Großbritannien und Japan dominierte der C64 den weltweiten Heimcomputermarkt in den 1980er Jahren.
Zum Verkaufserfolg des C64 trug maßgeblich bei, dass er auch außerhalb von Fachmärkten, etwa in Spielzeuggeschäften und Supermärkten („Aldi Computer“) angeboten wurde.
Berühmtheit erlangte der C64 hauptsächlich durch seine hervorragenden Eigenschaften als Einstiegs-, Spiele- und Lerncomputer. Berüchtigt hingegen ist er, weil sich seine Disketten sehr einfach kopieren lassen.
Ohne das Offenbacher "Digital Retro Park" Museum hätte es das "Yesterchips Museum" nie gegeben.
Ein Besuch dort lohnt sich! Auf gut 200 m² Ausstellungsfläche sind rund vierzig funktionsfähige Geräte (Computer und Konsolen) ausgestellt und dürfen benutzt werden.