Die derzeit benutzbaren 8-bit Exponate

PET 2001 

 Commodore Inc. 

 

Produktionszeitraum: 1977-1982 

Typ: Heimcomputer 

Initialer Verkaufspreis: 795 USD 

Generation: 8-Bit 

Prozessor: MOS 6502 @ 1 MHz 

RAM: 4 KB (max. 32 KB) 

Grafik: keine (40 S/W Blockzeichen pro Zeile) 

Sound : - 

 

Primärer Massenspeicher: Magnetbandkassette 

 

Zusammen mit dem Apple II und dem Radioshack TRS-80 gehört der PET 2001 zu den allerersten Homecomputern. Zuvor musste man seinen Computer aus einzelnen Bauteilen oder Bausätzen selbst zusammenbauen. 

 

Noch im Jahr 1977 (andere Quelle: 1974) sagte Ken Olsen, damaliger CEO der „Digital Equipment Corporation (DEC)“, dass er keinen Grund sähe, warum jemand einen Computer zu Hause haben möchte.  

 

Geistiger Vater des PET war Chuck Peddle (1937-2019). Er entwickelte den „6502“ Prozessor. Es war sein Ziel, um diesen Prozessor herum einen Computer zu bauen. Die Vorstufe war der „KIM-1“ Einplatinencomputer. 

 

Das Betriebssystem ist „Commodore Basic“, welches von Micro-Soft (damals noch mit Bindestrich) stammt. Jack Tramiel (Firmengründer von Commodore) hatte Bill Gates überredet, ihm sein „Basic“ für 25000 USD zu verkaufen. Ein wirtschaftlicher Fehler, denn Commodore stattete viele seiner Computer, auch den Millionenseller C64, damit aus und Microsoft sah keinen Lizenz-Cent dafür.  

 

Der PET 2001 ist der erste „All-in-One“ Heimcomputer. Alle für den Betrieb notwendigen Komponenten sind in der Basiseinheit enthalten. 

 


Apple II 

Apple Computer Inc. 

 

Produktionszeitraum: 1977-1979 

Typ: Heimcomputer 

Initialer Verkaufspreis:1298 USD 

Generation: 8-Bit 

Prozessor: MOS 6502 @ 1,02 MHz 

RAM: 4 KB (max. 64 KB) 

Grafik: max. 280x192, 6 Farben 

Sound: Speaker (Piepser) 

 

Primärer Massenspeicher: Nicht im Lieferumfang 

 

Nachdem Steve Wozniak sein technisches und Steve Jobs sein verkäuferisches Talent mit dem Apple 1 bewiesen hatten, gründeten sie das heute noch existente Unternehmen Apple. Mit dem Apple 2 erzielte das junge Unternehmen erstmals nennenswerten Umsatz. 

 

Das Design setzt auf Erweiterbarkeit. Es sind Steckplätze für Erweiterungskarten vorhanden. Dieses Konzept fand später in anderen Computern Anwendung, unter anderem im IBM PC. 

 

Steve Jobs entschied sich dafür, den Apple 2 wie ein Haushaltsgerät aussehen zu lassen. So wirkte das Gerät vertraut und nicht abschreckend. 

 

Im Auslieferungszustand können weder Programme geladen noch dauerhaft gespeichert werden. Hierfür musste man entweder einen Kassettenrecorder, oder das deutlich teurere 5,25“ Diskettenlaufwerk anschließen. Für letzteres ist eine zusätzliche Controllerkarte erforderlich. 

 

Die Farbausgabe auf dem Bildschirm funktioniert nur bei NTSC Monitoren zuverlässig. 

 

Das Tabellenkalkulationsprogramm „VisiCalc“ trug maßgeblich zum Erfolg des Apple 2 bei.  


Schneider CPC 6128 

 Amstrad / Schneider Computer Division 

 

Produktionszeitraum: 1985-1990 

Typ: Heimcomputer 

Initialer Verkaufspreis: 699 USD (mit Grünmonitor) 

Generation: 8-Bit 

Prozessor: Zilog Z80A @ 4 MHz 

RAM: 128 KB (max. 576 KB) 

Grafik: Max. 640*200, 2 Farben 

Sound: 3-Kanal Noise/Wave 

 

Primärer Massenspeicher: 3“ Diskettenlaufwerk, (360 KB) 

 

In Deutschland wurde die CPC Serie des Herstellers Amstrad von der Schneider Computer Division vertrieben.  

 

Bei den CPCs fungiert der Monitor als Netzteil für die Zentraleinheit. Das eingebaute Diskettenlaufwerk verwendet das exotische 3“ Format, welches sich letztlich gegen das populärere 3,5“ Format nicht durchsetzen konnte. Im Gehäuse ist ein Mono-Lautsprecher eingebaut, dessen Lautstärke mittels Drehregler eingestellt werden kann. Dieser Lautsprecher beherrscht nur Mono. Schließt man jedoch externe Lautsprecher an, so kann Stereo wiedergegeben werden. 

 

Mit niedrigen Preisen zielten die CPCs auf Konkurrenten wie Commodore C64 und Sinclair ZX Spectrum. Hauptsächlich in Europa konnten respektable Erfolge eingefahren werden. 

 

Auch wenn den CPCs der Ruf nach „Spielemaschinen“ anhaftete, so war der CPC6128 kompatibel zum Betriebssystem CP/M+, welches hauptsächlich in der Geschäftswelt Anwendung fand. 

 

Als Betriebssystem ist Locomotive BASIC im ROM installiert, ein Basic-Interpreter, der einer der besten seiner Tage war.  


Atari 800XL 

Atari Inc. 

 

Produktionszeitraum: 1983-1985 (in Deutschland: 1990) 

Typ: Heimcomputer 

Initialer Verkaufspreis: 299 USD  

Generation: 8-Bit 

Prozessor: MOS 6502 @ 1,77 MHz 

RAM: 64 KB 

Grafik: 160*200, 16 Farben aus 265, (Max. 320*192, monochrom) 

Sound: 4-Kanal Mono 

 

Primärer Massenspeicher: ROM Cartridge 

 

Die Atari XL Serie (600XL, 800XLund 1200XL) stellt die Fortsetzung von Ataris ersten Homecomputern 400 und 800 (1979) dar.  

 

1983 entbrannte ein Preiskampf unter den US Homecomputerherstellern. Commodore unterbot ständig die Angebote seiner Hauptkonkurrenten (TI, Atari) und drückte somit die Preise praktisch monatlich in die Tiefe. 

Schon Ende des Jahres 1983 hatte sich der Verkaufspreis etwa halbiert. 

 

Auch wenn der 800XL der meistverkaufte Atari-Heimcomputer zu dieser Zeit war, fuhr Atari Millionenverluste ein. Dies war auch dem zeitgleich stattfindenden US-Videospielecrash in 1983 zu verdanken. 

 

Nachdem Jack Tramiel Commodore verlassen musste und Atari übernommen hatte, wurde aus der XL die XE Serie. Die hauptsächlichen Unterschiede liegen jedoch nur im äußeren Erscheinungsbild und in weiterer Kostenersparnis aufgrund höherer Integrationsdichte. 

 

Der eingesetzte SIO Bus gilt als Urvater des heutigen USB Protokolls. 

 

In Europa war der 800XL beliebt. Aufgrund von Lockerungen in den Handelsbeziehung zum Ostblock wurde der 800XL dort sogar der Bestseller und verdrängte die Konkurrenz von Sinclair.  


C128 CR

Commodore

 

Produktionszeitraum: 1985-1989

Typ: Heimcomputer

Initialer Verkaufspreis: 1.198 DM (Tastaturcomputer)

Generation: 8-bit

Prozessor: MOS 8502 @ 2,04 MHz, Zilog Z80A @ 4 MHz

RAM: 128 KB

Grafik: Max. 720 x 700 (interlaced), Max. 16 Farben

Sound: 3 Oszillatoren mit 4 Wellenformen

Primärer Massenspeicher: 5,25“ Diskettenlaufwerk

Der „Hundertachtundzwanziger“ ist der letzte von Commodore zur Serienreife gebrachte 8-Bit Computer.

Die 1985 gestartete 16-Bit „Amiga“-Familie lief den hauseigenen 8-Bittern zunehmend den Rang ab.

 

In diesem Computer arbeiten prinzipiell drei Welten. Zum einen der C128, welcher, verglichen mit dem C64, in beinahe allen technischen Features überlegen ist.

Um die Kompatibilität zum äußerst populären Millionenseller C64 zu erhalten, wurde dem System ein C64-Modus spendiert, welcher mit dem Befehl „GO64“ aktiviert wird.

Zusätzlich kann per Diskette in den CP/M Modus gestartet werden, welcher auf der Zilog Z80A CPU läuft.

CP/M galt als „Business-Standard“.

 

Der Computer kann sowohl im klassischen 40- als auch im professionellen 80-Zeichen Modus betrieben werden.

Ein entsprechend tauglicher Monitor ist hierfür von Nöten, ein einfacher Fernseher tut es nicht.

 

Für den C128-Modus wurde nur relativ wenig Software entwickelt.

 

Den C128 gab es im Tastaturgehäuse und in zwei Desktop-Varianten (Plastik- und Metallgehäuse).


VIC-20 

Commodore 

 

Produktionszeitraum: 1981-1985 

Typ: Heimcomputer 

Initialer Verkaufspreis: 300 USD 

Generation: 8-bit 

Prozessor:MOS 6502 @ 1.11 MHz 

RAM: 5 KB (max. 32 KB) 

Grafik: 176*184, 3 Farben 

Sound:4 Kanäle (Wave&Noise) 

 

Primärer Massenspeicher: ROM Cartridge 

 

„Computers for the masses, not the classes“  

(Jack Tramiel, Firmengründer von Commodore) 

 

Nach dem PET 2001 erging der Beschluss, von nun an auch kostengünstige Computer für den privaten Gebrauch herzustellen. 

 

Der Computer wurde um den universellen Videochip „VIC-20“ herum aufgebaut, für den Commodore zunächst keinen Absatz fand. 

Der Commodore-Vertrieb in Deutschland hatte mit „VIC-20“ ein Problem, da die Aussprache „VIC“ auf Deutsch anzüglich klingen könnte. Auch der Vorschlag den Projektnamen „Vixen“ zu verwenden, traf auf wenig Gegenliebe. So wurde kurzerhand das „I“ gestrichen und das Gerät in Deutschland als „VC-20“ verkauft.  

Es soll der BILD Zeitung zu verdanken sein, dass aus „VC“ der Begriff „Volkscomputer“ wurde. 

 

In den USA wurde der VIC-20 mit einem Millionenetat beworben, was neu war in dieser Branche. TV Stars, wie William Shatner  

(Captain Kirk aus Star Trek), bewarb das Gerät als „freundlichen Computer“. 

 

Obwohl der VIC-20 seiner Konkurrenz technisch unterlegen war,  

behauptete er sich lange Zeit.   


TI-99/4A

Texas Instruments

 

Produktionszeitraum: 1981-1983 

Typ: Heimcomputer 

Initialer Verkaufspreis : 1490 DM

Generation: 8-Bit 

Prozessor: TMS9900 @ 3 MHz (16-bit)

RAM: 16KB + 256B CPU RAM

Grafik: max. 259x192 // max. 15 Farben

Sound: 2x Ton- & 1x Rauschgenerator

Primärer Massenspeicher: Cartridges

Texas Instruments legte Wert darauf, möglichst alle Chips selbst zu produzieren. Die CPU TMS9900 gibt dem Computer seinen Namen „Neunundneunziger“ und ist ein 16-Bit Prozessor.

 

Der Vorgänger, TI-99/4, gilt als erster 16-Bit Heimcomputer.

 

Trotz der äußerst leistungsfähigen CPU ähnelt das restliche Design sehr den damaligen 8-Bit Heimcomputern. Als Betriebssystem ist auch hier BASIC (TI BASIC) vorinstalliert.

 

Besonders seine grafischen Fähigkeiten heben den TI von der Konkurrenz ab.

Der Computer schaffte es 1982 kurzfristig an die Spitze der verkauften Heimcomputer, musste den Platz jedoch rasch wieder abgeben, da TI den, vor allem durch Commodore geführten, harten Preiskampf nicht mitgehen konnte.

 

Vermittels des Peripheral Expansion Systems kann der Rechner umfassend erweitert werden, was für einen Heimcomputer eher untypisch ist.

 

Nach rund drei Millionen verkauften TI 99/4A Heimcomputern
stieg TI 1983 aus diesem Marktsegment aus. 


Apple IIc

Apple Computer Inc. 

 

Produktionszeitraum: 1984-1988 

Typ: Heimcomputer 

Initialer Verkaufspreis : 1295 USD 

Generation: 8-Bit 

Prozessor: 65C02 @ 1.023 MHz 

RAM: 128 KB (max. 1,125 MB) 

Grafik: Max. 560x192, 16 Farben 

Sound: 1-Bit Speaker 

Primärer Massenspeicher: 5,25“ Diskettenlaufwerk, 140 KB 

 

Mit dem „Apple II Forever“-Event stellte Apple heraus, dass die 8-Bit Familie des Apple II auch weiterhin fortgesetzt werden würde, obwohl ebenfalls in 1984 der revolutionäre, 16-bittige „Macintosh“ vorgestellt wurde.  

 

Ausgerüstet mit deutlich verbesserten (Farb-)Grafikfähigkeiten, einem internen Diskettenlaufwerk, der Möglichkeit eine Maus anzuschließen sowie der Integrierung von etlichen Apple II-Erweiterungen, ist der IIc der zweit-leistungsstärkste Apple II. Er wird noch übertroffen von seinem Nachfolger Apple IIc plus, dem letzten Modell dieser Familie.  

 

Der IIc gilt als „portable“,als tragbarer Computer. Jedoch wurde er kaum als solcher eingesetzt. Man braucht nach wie vor einen Netzanschluss und auch der Monitor ist nicht integriert. Gleichwohl konnte man ein monochromes LC-Display erwerben, welches auf den IIc aufgesetzt werden kann. 

 

Das Design unterscheidet sich stark vom original Apple II und folgt Apples „Snow white“-Designsprache, welche sich über die kommenden 10 Jahre halten sollte.  

 

Die erhofften Verkaufszahlen von 100.000 Stk./Monat blieben mit etwa 100.000 Stk./Jahr stark hinter den Erwartungen zurück. Selbst der unpopuläre IBM PCjr übertraf diese Zahlen. 


CBM 8296 

Commodore Business Machines 

 

Produktionszeitraum: 1984

Typ: Businesscomputer 

Initialer Verkaufspreis: 2000 DM 

Generation: 8-bit 

Prozessor:MOS 6502 @ 1.11 MHz 

RAM: 128 KB 

Grafik: 80*25 Text, monochrom 

Sound: 1-Bit (Piepser) 

Primärer Massenspeicher: - 

Commodore entschied sich zwei Hauptmärkte bedienen zu wollen:  

Den Heimcomputer-Sektor, welcher mit den bekannten Typen wie etwa  

VC-20, C64 und Amiga 500 ausgestattet wurde und dem weniger populären Business-Sektor. 

 

Der CBM 8296 ist ein Mitglied der 4000er und 8000er Serie, welche auf dem PET 2001 fußt. Mit diesen Geräten war Commodore der erste Marktführer in diesem Segment in Europa. 

 

Als „businesstauglich“ galt damals ein Computer, wenn er 80 Zeichen pro Zeile darstellen konnte.  

Auf grafische Fähigkeiten wurde hingegen komplett verzichtet. 

 

Der 8296 verfügt von sich aus über keinen Massenspeicher. Angeschlossen werden können Kassetten- und Diskettenlaufwerke. 


KC 85/3

VEB Mikroelektronik „Wilhelm Pieck“, Mülhausen, DDR

 

Produktionszeitraum: 1986-1988

Typ: Heimcomputer

Initialer Verkaufspreis: 4300 M

Generation: 8-Bit

Prozessor: U880 (Z80 Klon) 1,75 MHz

RAM: 32 KB 

Grafik: Max. 320x256 

auf Pixelrechtecke begrenzte Farbpaletten (Vorder-/Hintergrund)

Sound: 2-Kanal m. je 5 Oktaven

Primärer Massenspeicher: Kompaktkassette

 

Die Kleincomputer (KC) Serie HC 900, KC 85/2, /3, /4 basieren auf dem 

U880 Prozessor, einem nichtlizensierten Zilog Z80 Nachbau.

 

Verglichen mit anderen Heimcomputern dieser Tage verfügt der KC 85 über eine sonst unbekannte modulare Erweiterbarkeit, sowohl mit internen als auch externen Komponenten. So lässt sich ein KC System zu einem regelrechten „Tower“ ausbauen.

 

Spürbar sind die technischen Limitierungen, bedingt durch das damalige Halbleiter-Embargo, welches von den westlichen Nationen gegen den Ostblock verhängt worden war.

 

Der Bildschirmaufbau basiert auf einer kompliziert zu programmierenden und langsamen Zählerschaltkreisen. Sprites und Blitter fehlen komplett. Das Betriebssystem CAOS (Cassette Aided Operating System) ist zwar gut ausgestattet, aber langsam.

 

Als Programmiersprache ist BASIC im ROM installiert.  

 

Heimcomputer fanden in der DDR nur wenig Verbreitung, was mitunter am sehr hohen Preis, limitierten Produktionsmöglichkeiten und 

geringem Softwareangebot lag.